Rezension zu » Amours Solitaires «

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Dieses Buch entdeckte ich auf der "Livre Paris" 2019, der größten Buchmesse Frankreichs.
Ich hatte einen Table Round mitverfolgt, bei dem auch Morgane Ortin eingeladen war, so wurde ich neugierig auf ihr Buch.
Hier geht es zu meinem Messebericht.


Handlungsüberblick:

Die Autorin besitzt ein Instagram-Profil, an das andere Nutzer ihre Whatsapp-Unterhaltungen als Screenshot schicken können. Morgane veröffentlicht die Nachrichten dann annonym auf ihrer Instagram-Seite. Für ihr Buch hat sie nun 278 Nachrichten ausgewählt, um mit ihnen eine Liebesgeschichte zu erzählen. 


Mein Bucheindruck:

Dieses Buch ist für mich tatsächlich kein Cover-Kauf. Das Cover ist relativ schlicht gestaltet, durch die gewählte Schriftart wird aber schon der Bezug zur Internet-Kommunikation deutlich.

Mein Leseeindruck:

Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet. Vom Sprachniveau war es für mich genau angemessen, ich musste nur selten Wörter im Wörterbuch nachschlagen.

Die virtuellen Nachrichten sind alles andere als oberflächlich. Sie waren sehr tiefgründig, poetisch und berührend. Ich habe mir unheimlich viele Stellen mit Klebezetteln markiert. Die Nachrichten brachten mich zum Lachen, Lächeln und auch zum Weinen. Selten hat mich ein Buch so bewegt und so mitgerissen. Morgane zeigt mit ihrem Buch, dass die Whatsapp-Kommunikation alles andere als oberflächlich ist.
Tatsächlich konnte ich mich unheimlich gut mit den Helden der Geschichte identifizieren, da ich selbst schon Erfahrungen mit Fernbeziehungen gemacht habe. Es ist wunderschön, dass es dieses Thema mit all seinen Facetten in ein New Adult Buch geschafft hat.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Für mich war kein Unterschied in der Schreibart der einzelenen Nachrichten ersichtlich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Nachrichten von unterschiedlichen Menschen stammen, im Gegenteil: auf mich wirkte das Buch in sich sehr stimmig.
Am Anfang war ich auch etwas skeptisch, aber auch neugierig. Ich dachte, dasss die Figuren vielleicht durch die fehlenden Beschreibungen nicht sehr greifbar erscheinen würden, doch sie wuchsen mir schnell ans Herz. Für mich war es eine sehr intensive Lektüre voller Gefühle.

Als Leser kennt man weder die Namen noch das Aussehen der Protagonisten. Bei der Diskussion auf der Buchmmesse sagte die Autorin, dass sie bewusst die Identität der Protagonisten verheimlicht, damit sich mehr Menschen mit dem Buch identifizieren können. Sie möchte mit dem Buch zeigen, dass Gefüle unniversell und nicht an ein Geschlecht gebunden sind. Die Idee finde ich genial, aber leider ist die französische Sprache für diese Idee nicht gemacht, durch die Angleichungen (Hinzufügen eines E's am Ende eines Verbes oder eines Adjektivs). Dadurch geht der geheimnisvolle Zauber leider etwas verloren. An viele Stellen in ihrem Buch weiß man ganz genau, welche Person weiblich und welche männlich ist und dass es sich um ein heterosexuelles Pärchen handelt.

Mein Abschlussfazit:


Ein unheimlich bewegendes, glücklich-traurig-machendes Buch!


 

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